Das sind die größten IRRTÜMER beim SCHWIMMTRAINING (So funktioniert es nicht!)

Sie möchten schneller und besser schwimmen lernen? Dann vergessen Sie diese 5 typischen Irrtümer beim Schwimmen, die Sie von Exzellenz abhalten! Eine anschließende Korrektur wird sehr schwer! Mein Name ist Leonid Gelman und hier ist 

Irrtum 1: Armzugkraul „Gespiegeltes S“ oder eine „8“ beim Armzug

Für gute Schwimmer, fast immer ein Vorteil, obwohl es auch genug Schwimmer gibt, die Ihren Arm geradeaus nach hinten ziehen. Aber Anfänger beschäftigen sich zu früh damit. Ein „S“ wird bei Anfängern meistens im ersten Drittel und nicht während des ganzen Armzugs gemacht, so wie es eigentlich sein sollte. 

Das machen Anfänger oft nur, um sich selbst zu überzeugen, dass alles wie bei den Profis gemacht wird. Anfänger haben aber zu wenig Gefühl für das richtige Timing.

Da ein Schwimmer sich gleichzeitig nur auf ein Technikelement konzentrieren kann und soll, sollten Sie sich lieber auf die Armbeugung und hohe Ellenbogen konzentrieren.

Das sind wirklich entscheidende Elemente der Technik, wo Sie richtig Zeit beim Schwimmen verlieren können, wenn Sie es falsch machen. Warten Sie, bis Ihre Technik gefestigt ist. Es ist nie zu spät, mit dem „S“ anzufangen.

Irrtum 2: Kraul 3-er Zug 

Wenn Sie sich die besten Beckenschwimmer der Welt (ab 100 Meter Kraul) anschauen, sehen Sie, dass kaum jemand von ihnen einen 3-er Zug schwimmt. Jeder hat eine sogenannte „Schokoladenseite“ und dreht den Kopf fast immer zur gleichen Seite. Die Bewegung zur anderen wäre unrund, nicht weit genug, verspannter.

Ab und zu, aus taktischen Gründen, machen Schwimmer auch einen 3-er Zug, um den Rennverlauf besser zu kontrollieren. Deswegen sollten Sie den 3-er Zug als Koordinationsübung trotzdem schwimmen und üben. Aber stellen Sie Ihre Technik nicht komplett auf den 3-er Zug um.

Sprinter, die 50 Meter Kraulschwimmen, atmen viel seltener (bis fast gar nicht) als 100 Meter, Mittel- und Langstreckenschwimmer. Fortgeschrittene atmen bei 50 Meter, oft nicht mehr als ein mal pro Strecke. Für die Sprinter ist jede zusätzliche Kopfdrehung nur mehr Wasserverwirbelung, mehr Unruhe, mehr Verlust der Balance. Letzteres hat aber Priorität vor der Sauerstoffaufnahme.

Bei 100 Meter Kraul wird überwiegend 2-er Zug und manchmal kurze Abschnitte(besonderes zum Schluss) 4-er oder 6-er Zug geschwommen. Mitteldistanz, ab 200 und Langdistanz Schwimmer haben, im Vergleich zum Sprinter, keine Wahl. Sie müssen, natürlich, regelmäßig atmen, um Sauerstoff zu bekommen. Denn Sauerstoff wird als Energielieferant für die Muskeln gebraucht. Ich betone noch einmal, Profischwimmer schwimmen 2-er Zug. Sie können das in den Videos von der Olympiade 2020 in Tokio sehr leicht erkennen.

Für Freiwasser Schwimmer und Triathleten ist der 3-er Zug etwas wichtiger. Die müssen bei unterschiedlichen Rennen und Rennverläufen auf viele Sachen achten: auf Gegner, auf die Sonne, auf Bojen und die Küstenlinie. Sie müssen auch nach vorne gucken können und trainieren deswegen alle mögliche Varianten. 

Irrtum 3: Kraul Rotation

Wenn jemand mit Kraul als Erwachsener anfängt, empfehlen Trainer, Trainingspartner oder YouTube-Videos den Oberkörper beim Kraul zu rotieren. In der Theorie ist das gut, aber in der Praxis kann das nur daneben gehen.

Es ist ungefähr so, wie bei Ihrem ersten Mal Fahrrad ohne Stützräder fahren. Könnte klappen, tut es in den meisten Fällen aber nicht. 

Beim Schwimmtraining sind dann zwei grobe Fehler möglich: 

  1. Sowohl die Schulter als auch der Arm wird während Rotation zu weit aus dem Wasser nach hinten bewegt und was passiert dann?… Sie können deutlich sehen, dass die Schwimmer eine unsaubere, viel zu weite Rückholphase machen. Sie haben mehr und länger den Oberkörper über dem Wasser und sinken tiefer runter. 
  2. Im Becken wird das Wasserfassen am falschen Punkt gemacht, viel weiter außen. Unerfahrene, im Schulterbereich angespannte Anfänger drehen den Oberkörper zusammen mit dem Arm. Und beim Schwimmen hat jeder, auch noch so kleiner Fehler schwere Folgen.

Warten Sie damit, bis Ihre Schulter entspannt ohne Beeinflussung der Rumpfdrehung / Rotation arbeiten kann. Ich empfehle Ihnen erst vor dem Spiegel zu üben:

  • Armzug Kraul, ohne und mit Rotation, 
  • kurz und lang, 
  • mit offenen und geschlossenen Augen,

um ein besseres Gefühl zu bekommen. Filmen Sie sich dabei, um die Bewegung analysieren zu können.

Irrtum 4: Arm beim Kraul zu sehr nach vorne ziehen, sich lang machen, strecken ist verboten

Machen Sie sich nicht „zu lang“ im Wasser, strecken Sie sich nicht zu sehr beim Kraul mit dem vorderen Arm, sonst verspannen Sie sich und / oder verlieren die Kontrolle über den vorderen Arm. Ich habe gehört, dass Triathlontrainer erzählen, dass Schwimmer „ein Glas Marmelade vom oberen Regal nehmen“ sollen, sich also strecken. Nein! Ihr Arm soll locker und entspannt nach vorne geschoben werden, erst bei der Beugung wird ihr Arm angespannt.

Irrtum 5: Je stärker der Beinschlag, desto schneller schwimmt ein Schwimmer

Stellen Sie sich vor, bei den 100 % Leistung, die Sie beim Schwimmen bringen, machen die Arme, z. B. 70 % und die Beine 30 %. Der Trainer schreit: „Mehr Beine!“, und Sie schaffen diesmal tatsächlich 50 % der Kraft aus den Beinen. Die maximal mögliche Leistung ist aber immer noch 100 %. Wie viel Prozent machen die Arme jetzt? Genau, 50 %. Wenn bei Ihnen aber die Arme normalerweise effektiver arbeiten, dann sind 50 % Beinarbeit mit 50 % Armarbeit schlecht vergleichbar. Außerdem verbrauchen Beine, die mehr Muskeln haben, mehr Energie.

Klar kommt es auch vor, dass ein Schwimmer mit seiner Beinaktivität unter seinen körperlichen Möglichkeiten bleibt, also den Beinen noch ungenutzte Leistung zur Verfügung steht. Zudem hat ein kräftiger Beinschlag den Vorteil einer besseren Wasserlage, da er verhindert, dass die Hüfte absinkt und mehr Widerstand bewirkt (ein anderer guter Hebel dafür ist natürlich verbesserte Rumpfkraft). Das passiert aber seltener.

Letztlich ist es so, dass man den Zusammenhang „schnellerer Beinschlag führt zu schnellerem Schwimmen“ nicht pauschal anwenden kann und wenn, dann nur im Kurz- und Mittelstrecken Schwimmen bis 200 Meter.

Sie können in meinem Video: ”Schwimmen lernen zu Hause“ mehr über effizienten Beinschlag erfahren.

Sind Ihnen diese Fehler bekannt, machen Sie, vielleicht, einige?.. Dann, analysieren, verbessern und für immer vergessen!

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